Latwergefest in Ronneburg
Süße Tradition wiederbelebt

29. September 2013
vor dem Gasthaus Zur Krone
Eingang zur historischen Langstraße

14 Uhr Kürung des Modelwettbewerbs "Gesicht Ronneburgs"
mit dem Gewerbeverein Ronneburg
 

   
  Kernen der Zwetschgen Die rohen Früchte Beim Anheizen Julia darf rühren  
   
  Brennholz und Briketts Gäste rühren auch mal Reiner Erdt rührt auch Kurt Schneider
und Friedel Itt
 
   
  Friedel und Helmut Bürgermeister Habermann Pfarrgarten Die Hälfte muss reduzieren  
   
  Zufriedene Gäste Morgens um 8 Uhr Ob jung oder alt,
jeder durfte mal dran
Latwergekonsumenten  
   
  Monika Rolko
wollte auch mal
12 Stunden Rühren Der Zucker kommt rein Abfüllen - fertig  
Frei

 

Latwergefeste in Ronneburg
 

 

Rückblick  -  1. Latwergefest am 9. September 2006  in Ronneburg- Hüttengesäß

 

Schon in der ersten Septemberwoche hatte der Ronneburger Geschichtsverein alles für das Latwergefest am Samstag vorbereitet. Dazu ist  nicht nur spezielle Latwerge- Erfahrung notwendig, die der Vorstand unter Leitung von Küchenmeister Reiner Erdt mit Geheimtipps bei seinen Vereins-Omas eingeholt hat, sondern es ist – wie man leicht verstehen kann - auch viel Arbeit damit verbunden: 120 kg Zwetschgen (Quetschen) sind nach dem Pflücken und Waschen zu entsteinen und, damit das typische Aroma und die wertvollen Inhaltsstoffe gut erhalten bleiben, darf unter  ständigem, stundenlangem Rühren nur leicht „geköchelt“ werden. 12 Stunden Rührgeduld und ein spezieller Holz-Rührer – eine Leihgabe von Otto Habermann und auch ein neu angefertigter von Waldemar Sommer-  waren erforderlich, um den angenehmen würzigen Geschmack und die dunkelbraune Färbung der Latwerge – auf Ronneburgerisch „Läkmärje“,  zu erzeugen. Früher sagte man dazu den Spruch "Runderum unn mittedursch kimmt mer uff die Ronnebursch" - damit wurde der Rührtakt angegeben. Als weitere Zutaten kamen früher noch zwei weitere Obstsorten dazu, die mittlerweile kaum noc zu finden sind: "Latwergebirnen" - eine dicke sehr herbe Frucht, oder "Haaregoil" - Heidenpferdchen - ein kleines Kernobst mit bitterem Geschmack. Als weitere Anekdote war den Menschen noch in Erinnerung, dass man früher die Kinder in die Nachbarschaft schickte, um um Ausschöpfen die gläsernen Stiefel und die eiserne Leiter zu holen. Als die Kinder dort ankamen und um diese Sachen baen, wurde ihnen - aus Spaß - irgendetwas eingepackt, womit sie wieder zu Hause eintrafen - dies diente zur Unterhaltung, denn die Bauersfrauen machten die Latwerge früher generell nur nachts- tagsüber gab es andere Arbeit. Da fanden sich oft einige Freundinnen ein, um auch Neuigkeiten auszutauschen. Somit wurde die Latwergenacht nicht ganz so eintönig und man hatte auch etwas Unterhaltung dabei. Am Schluss kam noch Zucker oder Zuckerrübensirup zur Haltbarmachung und geschmacklichen Vollendung hinzu. Dann füllte man die Latwerge in Tongefäße um und konnte sie jahrelang im Keller einlagern. War die Latwerge dann einmal zu fest, wurde sie mit schwazem Kaffee wieder streichfähig gemacht. Viele Alternativen gab es eben nicht als Brotaufstrich.

 

Läkmärje ist sehr bekömmlich und soll auch gesund sein; der 1. Vorsitzende, Ferdinand Graef, meint, er habe mal gelesen, Läkmärje käme aus dem Griechischen „ekleikton“ und steht für Arzneimittel.  – Auf jeden Fall schmeckte das Rührergebnis, das man genüsslich im Munde zergehen lassen kann,  hervorragend!

 

Der ehemalige Pfarrgarten am historischen Dorfbrunnen in Hüttengesäß war bei strahlendem Herbstwetter gut besucht, und die Gäste standen Schlange, um an die abgefüllten Latwerge-Töpfchen zu gelangen. Bei Kaffee und ofenfrischem Quetschekuchen ließ es sich gut aushalten. Als „Oma“ in Kopftuch und Schürze mit fünf Unterröcken, verkürzte Friedel Itt  die Rührzeit mit flotten Sprüchen, natürlich in hüttengesäßer Mundart und Helmut Schäfer legte noch einen oben drauf und trug zur klebrigen Läkmärje passende Mundartgedichte vor nach dem Refrain: „Es babbt das Kind, es babbt die Fraa, es babbt die ganze Wedderaa“.

 

Der Vorstand dankt - zugleich auch im Namen der vielen Gäste- allen Helfern, besonders dem 2. Vorsitzenden Reiner Erdt und dem Beisitzer Reinhard Menge für die gute Organisation und natürlich dem Zwetschgen-Beschaffer und Finanzverwalter im Vorstand Klaus Altmannsperger . Vielen Dank gebührt auch den Kuchenbäckerinnen für die feinen Kuchen und die immer freundliche Bedienung mit Kaffee, Kuchen und Latwerge-Brot . Nicht zuletzt danken wir auch den Gästen, die noch am späten Abend beim Abbau der Anlagen geholfen haben. So konnten wir unserem Bürgermeister Heinz Habermann, der  schon früh mit seiner Gattin zum Rühren und Verkosten erschienen ist, wieder einen aufgeräumten dörflichen Pfarrgarten übergeben. Es ist ein wirklich schöner Platz vor dem Vereinsheim des Geschichts- und Heimatvereins Ronneburg e.V.

 

Wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Latwergefeste

Ihr Geschichts- und Heimatverein Ronneburg
 

Sie haben Rühr - Interesse?
Wir suchen Helfer für das nächste Event - bitte anmelden bei Reiner Erdt Tel. 061843030 oder history@ronnebursch.de

 

Vorjährige Latwerge ist noch bei "Zur Krone" erhältlich bei
Gasthaus Zur Krone, Reiner Erdt in 63549 Ronneburg- Hüttengesäß
verschiedene Sorten - Whisky- Latwerge, Nuss- Latwerge.

 

Frei
  Latwerge Latwerje Latwersch Läkmärje Pflaumenmus Rübensirup Zuckerrüben Zuckerrübensaft
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