Metzgerei
Erdt
Von 1951 bis
zum 31. Mai 1985 gab es in unserem Hause in Hüttengesäß auch die Metzgerei Erdt.
Gegründet von unserem Opa Otto Erdt (senior), der als Metzgermeister mit seiner Frau
Dorothea den Laden führte. Damals gab es in Hüttengesäß noch die Metzgerei Rudel in
der Kirchstraße, Metzgerei Köhlerin der Bogenstraße. Vor dem Krieg gab es auch eine
jüdische Metzgerei in Hüttengesäß am Samuelsberg. Unser Opa lernte in Hanau am
Heumarkt bei Metzgerei Nikolaus, er musste zur Arbeit mit der Kleinbahn fahren oder - wie
viele andere Arbeiter - laufen. Nach seiner Lehre ging er auf Wanderschaft in verschiedene
Betriebe, das musste damals noch sein, um sich später selbständig zu machen. 1936 machte
er in Frankfurt seinen Meisterbrief. Zuhause in Hüttengesäß schlachtete man das eigene
Vieh aus dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb. Diese "Idyllischen Zeiten" gibt es
heute leider nicht mehr. Nach dem Krieg wurde eine neue Ladeneinrichtung angeschafft, ein
Kühlhaus wurde gebaut.

Später legten wir immer mehr
Schwerpunkte auf die Gastronomie, unser Hotel wurde vergrößert, das Küchenangebot
erweitert und ständig verbessert. So wurde der Ladenbetrieb zuviel und wir haben (auch
Nachwuchsbedingt - Kevin war unterwegs) den Laden geschlossen. Aber seitdem
produzieren wir immer noch - so hobbymäßig unsere Wurstwaren - und
Schinkenspezialitäten selbst, schmeckt man doch auch, oder? Als traditionelle
Wurstdelikatessen haben wir von früher noch in die Zukunft gerettet:
Hüttengesäßer Krautwürstchen,
eine Art Bratwurst, mit Weisskraut, Majoran, Knoblauch - die geräuchert und gebrüht
wird, oder auch unseren Kartoffelpresskopf. Echt trendy sag ich.
Unsere Chefs, Otto (jun) und Reiner
haben übrigens auch mal Metzger gelernt, Otto machte den Meisterbrief, Reiner lernte dann
noch Koch hinterher. Als Reiner Metzger lernte, war dies der letzte Jahrgang der
Berufsschule, der in Hanau auf dem Schlachthof schlachten konnte, der ist mittlerweile
auch schon Geschichte.
Hessen
- Ursprung und Würste
Die Hessen verstehen ihre
Heimat als das Land der Mitte, eingeschlossen von den großen Nachbarn Bayern,
Baden-Württemberg, Pfalz, Westfalen, Thüringen. Der Ursprung des Namens Hessen stammt
vom germanischen Volk der "Chatten" ab, den direkten Nachfolgern der Kelten. Die
Kelten bereits betrieben in unserer Gegend (Glauberg) schon eine Hochkultur, später auch
die Chatten, die dann stets im Konflikt zu den Römern standen, die in direkter
Nachbarschaft ihre Kastelle unterhielten (Marköbel, Rommelhausen). Ein kleiner Stamm der
Chatten, angesiedelt zwischen Main, Fulda und Lahn, nannte sich Hessi oder auch Hassia.
Historisch gesehen entstand
Hessen als Einheit aus einer Vielfalt mittelalterlicher Territorien, die der Landkarte
zeitweise das Aussehen einer Patchworkdecke gaben.
Der Reichsdeputationsausschluss 1803, die politische Neuordnung von 1815 am Ende der
napoleonischen Ära und die preussische Annexion 1866 bildeten Stationen auf dem Wege zu
größeren staatlichen Einheiten.
Am 19. September 1945 entstand
Hessen in seiner heutigen Gestalt durch Proklamation der amerikanischen Regierung. Die
ehemals preussischen Provinzen Nassau und Kurhessen - ausser vier Landkreisen die zu
Rheinland - Pfalz kamen - wurden mit den rechtsrheinischen Teilen des Volksstaates Hessen
(Darmstadt) zu Großhessen vereinigt, und am 1. Dezember 1946 in Land Hessen umbenannt.
Die kulinarischen
Spezialitäten einer Landschaft spiegeln das wider, was Ihnen die Natur in den Korb legt,
und was die Menschen aus Fleiß, Einfallsreichtum und Geschick daraus zu machen verstehen.
In ihren Wurstspezialitäten spiegelt sich das Charakterbild der hessischen Landschaften.
Die rustikalen Würste haben ihre ursprüngliche Heimat in den nördlichen Landesteilen.
Die Nordhessen behaupten - unsere Würste sind ehrlich - man sieht, was drin ist. Die Fuldaer Knoblinen, deftige Würste aus
Waldhessen, bezogen ihr Aroma ursprünglich aus dem Fleisch der Rhönhämmel. Noch heute
stellen viele Fleischer aus der Rhön oder auch aus dem Odenwald Lammbratwürste und
Lammsalami her. Einige ländliche Wurstsorten gehen ursprünglich auf die Wurzeln der
bäuerlichen Hausschlachtung zurück, oft wurde Wustmasse mit Kartoffeln, Kraut, Karotten
gestreckt. Damit wurde die Eigenversorgung auf dem Lande gesichert und die Zutaten
erbrachten eine weitere geschmackliche Nuance, ohne nachteilig zu wirken. Heinrich Heine
sagte hierzu einmal: "Nichts ist köstlicher als die Raffinesse des Einfachen"
Die feineren, auch
zerkleinerten, pikant und intensiv gewürzten Würste etwa aus dem Süden Hessens, nahe
der Mainebene um Frankfurt herum zeugen von Gewürz - und Handelsreisenden, vielleicht
noch vom Einfluss römischer Kräuter und Gewürze, beispielsweise etwa des Knoblauchs,
den erst die Römer über Ägypten in unsere Regionen brachten. Im Frankfurter Raum dominieren natürlich die
Brühwürste, wie die Frankfurter, Gelbwürste, Fleischwurst, und Lyoner.
Ein alter Frankfurter
Schlachthofspruch behauptete immer: "Die
Frankfurter machen aus Schweinen saftige Würstchen, die Kasselaner Trockene Wurst". Aahle Worscht, so nennt sich dort nämlich eine
getrocknete Mettwurst, die "Hart wie ein Polizeistock" sei, so berichtete der
Schriftsteller Siegfried Lenz. In Südhessen bevorzugte man eher die streichfähigen
Mettwürste.
Besonderheiten
Es gab auch früher schon
Eintagsfliegen, Würste, die heute keiner mehr kennt. Ein Name hängt tatsächlich ein wenig mit dem Fliegen zusammen, eher aber mit
dem Fahren. Im Jahre 1909 verehrte der Frankfurter Fleischer Stephan Weiss dem Grafen Zeppelin eine Leberwurst,
die er nach dem Patent als "Riedes
Delikatess - Leberwurst" herstellte und verkaufte. Dem Grafen schmeckte die Wurst. Er
gestattete der Fleischerei Weiss, die Leberwurst als Zeppelinwurst zu vertreiben, "obgleich seine Excellenz sonst jeder Reklame
abhold" waren. Einige Jahre war diese
Wurst ein Renner, auch während der ersten Luftfahrtausstellung in Frankfurt.
In Kassel waren 1905 die
"Hohenzollern" in aller Munde - nicht zuletzt auch als Würstchen. Damals
verbrachte die kaiserliche Familie während einer Gewerbeausstellung die Sommertage auf
Schloss Wilhelmshöhe. Die Kasseler Metzgerinnung kam auf die Idee, die runden
Kochwürste, aus Anlass des festes Hohenzollern zu nennen. Der Kaiser selbst eröffnete
die Ausstellung, die auch während der 65 Tage Öffnungszeit ein voller Erfolg war, aber
verkostete niemals die Wurst.
Technischer Wandel
In der Mitte des vorigen
Jahrhunderts kamen die ersten Wurstmaschinen auf, die ersten Kutter und große
Fleischwölfe. Die allerdings liefen nicht mit eigenem Motor, sondern mit Transmission.
Das heißt, ein Elektromotor oder ein Dieselmotor, vereinzelt auch ein Lanz - Bulldog war
die Kraftquelle, die Maschinen wurden dann über Riemenscheiben in Gang gesetzt. Erst
diese Industrailisierung ermöglichte es den Metzgern, feinere Wurstmassen zu kuttern und
die Angebotspalette zu erweitern. Die Aufschnittwürste wurden nun erst so richtig
erfunden. Erstmals kamen diese "Wurstmaschinen" in Eschwege zum Einsatz. Schnell
war das nun das Thema Nummer eins bei den Fleischern, die ja eigentlich technisch sehr
fortschrittlich denkende Menschen sind. Durch
diese technischen Neuerungen hat sich auch das Berufsbild des Fleischers gewandelt.
Früher wurde viel in Handarbeit gemacht, heute wird ein Großteil der Halbfertigprodukte
(Wursthüllen, Därme, Schinken oder Rohwurst) zugekauft, und man kann sein Personal -
Potential auf andere Dinge festlegen. |
Landwirtschaft anno
dazumal...
Die ländliche
Hausschlachtung zu früheren Zeiten
Im Vergleich zu
heute hatte die Hausschlachtung früher einen
sehr hohen Stellenwert, war doch die Versorgung von Fleisch einzig und allein durch selbst
aufgezogene Schweine und Rinder, Geflügel, Kaninchen und Schafe gewährleistet. Metzgereien, in denen man, wie heute, Fleisch
und Wurst in beliebiger Menge kaufen konnte, waren auf dem flachen Land vor dem Kriege
eher selten. Die Hausschlachtung war somit
einer der Hauptbestandteile der Ernährungskette auf dem Lande.
Man schlachtete im
Herbst und Winter - ganz klar, denn
Kühlschränke und Tiefkühlfächer gab es noch nicht.
In der Winterzeit war somit eine Fleischverarbeitung aus hygienischer Sicht
sehr vorteilhaft. Das eingesalzene, geräucherte Fleisch, insbesondere Schinken und Speck,
aber auch geräucherte Leber- und Blutwurst etwa, mußten übrigens ausreichen bis zur
nächsten Schlachtung. So mußten die Fleischrationen vom Familienoberhaupt gut eingeteilt werden.
Der Schlachttag
war für die Familien so etwas wie ein Festtag. Bereits Tage zuvor wurde die Waschküche
des Bauern ordentlich gereinigt und aufgeräumt. Am
Tage vor der Schlachtung bestellte der Bauer einen Fleischbeschauer, der die Lebendbeschau
vornahm. Schlachttiere dürfen nämlich keine
Krankheiten haben.
Am Schlachttag
ging es dann hoch her. Früh aufstehen mußte der Bauer, um erstmal den Kessel anzuheizen.
Viele Helfer wurden gebraucht, so war es selbstverständlich, daß Verwandtschaft und
Nachbarschaft gerne geholfen haben. Der
Hausmetzger holte das Schwein aus dem Stall, mit einem Schußapparat wurde das Tier
betäubt. Das Blut für die Blutwurst wurde in einer Metallschüssel gerührt, bis es
abgekühlt war, sonst ist es dick und flockig geworden. Übrigens glaubte man auch in unserer Gegend früher, wenn eine
schwangere Frau das Blut rührte, bekommt das Kind rote Haare!
Das Tier wurde
dann gebrüht, enthaart und auf einer Leiter, einer Ackerwaage oder an Haken zum Spalten
aufgehängt.
Nach dem Spalten wurde der Fleischbeschauer zur Beschau gerufen. Er
überprüfte, ob das Tier frei von Krankheiten und Seuchen war, das Fleisch wurde dann mit runden Stempeln
als gesund gestempelt und durfte erst dann verarbeitet
werden. Das preussische Fleischhygienerecht war übrigens peinlich genau und sehr streng, ging es doch auch um die Volksgesundheit. Viele
der Vorschriften haben heute noch volle Gültigkeit.
Aus dieser Zeit
kommt auch der Spruch : Wenn die Sau am
Haken hängt, wird erst mal einer eingeschenkt . Ein Schlückchen Branntwein war
wohl hauptsächlich zum Aufwärmen in der kalten Jahreszeit gerne willkommen.
Das Schwein wurde
zerlegt, alles, was für das Mittagessen bestimmt war,
wurde in den Kessel zum Kochen gegeben.
Die Teile, die der Metzger für die Leber und Blutwurst brauchte,
wurden ebenfalls gekocht. Nun richtete er die Fleischportionen, wie etwa Braten, Schinken,
die Koteletts, Gulaschfleisch. Er fragte dazu die Bäuerin, denn sie mußte die
Fleischteile in ihren Speiseplan einsetzen.
Den Rest verarbeitete der Metzger für Preßkopf, Bratwürstchen, je nach dem, was die
Familie eben wünschte. Die Leber und Blutwurst wurde zuerst fertig, die gab es
dann auch zum Mittagessen, zusammen mit Sauerkraut, Wurstsuppe, schwarzem Brei, den meistens die
Omas am besten machten, Kartoffelbrei
und Brot.
Am Nachmittag
machte der Metzger die Rohwurst, wie etwa Mettwurst oder eine hausmacher Salami. Der Bauer
sicherte sich übrigens bei jeder Schlachtung ein Stück
Schwarte, damit konnte er das ganze Jahr über quietschende Türen und
Scharnieren schmieren und in Gang bringen.
Am Tage nach der
Schlachtung wurden dann die Schinken und die
Speckstücke eingesalzen, die nach einigen Wochen Reifezeit geräuchert wurden. Diese
Schinkenstücke wurden dann an einem sicheren Ort aufgehängt. In der Küche der Ronneburg
etwa hingen die geräucherten Schinken und Würste über der Feuerstelle, an der Decke. So
wurden die Schinken auch nach dem Anschnitt noch für lange Zeit konserviert und somit
haltbar gemacht.
Die Gaudi kam
natürlich bei einem Schlachtfest auch nicht zu kurz, so kam es immer mal wieder vor, daß
man jemandem das begehrte Säuschwänzi anhängte, um
ihn damit zu ärgern.
Otto Erdt 2/1998 Aus den Ronneburger
Heimatblättern |
Rezepte Ronneburger
Krautwürstchen
Ein
original Alt - Ronneburger Gericht. Unser Urgroßvater kam in den armen Zeiten auf die
Idee, die Wurstmasse mit Weißkraut zu verlängern. Daraus entstand eine lockere Bratwurst
mit leichtem Rauchgeschmack.
2
Kg Schweinemett, nicht zu mager und schon abgeschmeckt
500
g Weißkraut, fein gehobelt mit der Küchenmaschine, evtl. zweimal geschnitten
Gewürze
Die
Wurstmasse in Bratwurstdärme füllen, räuchern und brühen.
Man kann sie gegrillt mit Kartoffelpüree essen. Diese Würste sind bei uns eine regionale
Besonderheit und werden in unserem Hause zu besonderen traditionellen Festlichkeiten
hergestellt.
Das
Gleiche kann man auch anstelle mit Weißkraut mit gekochten Kartoffeln machen.
Bratwursttorte
Man bestelle bei seinem Metzger eine rohe
Bratwurstschnecke, die zusammengerollt einen Durchmesser einer haushaltsüblichen runden
Springform ergibt.
Teig:
500 g
Mehl, gesiebt
200 g
Puderzucker, gesiebt
200 g
Butter, weich
3
Eier
Füllung:
1 Kg gekochte, passierte Kartoffeln
100 g Speck - und 100 g
Zwiebelwüfelchen, 1 Becher Schmand
Teig gut verkneten, und einen Zentimeter dick
ausrollen und in die Form pressen, wir beim Quarkkuchen einen Rand lassen.
Auf dem Teig gekochte Kartoffeln verteilen, darauf die
rohe Bratwurst legen. Nun die Speck - und Zwiebelwürfelchen in der Pfanne goldgelb
auslassen und darüber verteilen, den Schmand mit Pfeffer, Salz und Majoran würzen und
auf der Torte als Abschluss verteilen. Bei
160° bis 180° etwa eine Stunde backen. Anrichten mit frischem Salat oder einer
Zwiebelsoße.
Hüttengesäßer
Wurstsuppe
Da
heute eine althergebrachte Wurstsuppe nicht mehr so einfach aufzutreiben ist wie früher,
hier eine ganz einfache und schnelle Variante, die mindestens genauso lecker ist wie "füher":
1
Liter Fleischbrühe oder normale Suppe
150
g Leberwurst, frisch
150
g Blutwurst, frisch
100
g Leber in Würfelchen geschnitten
100
g Lauch
Haferflocken
Lauch
und Leber im Topf zusammen in etwas Öl oder Schmalz andünsten, die Leber schließt dabei schnell ihre Poren und
wird etwas fester. Nun mit der Fleischbrühe auffüllen, die Wurst in Scheiben hineingeben
(Löst sich sowieso auf) und zum Kochen
bringen. Nochmal abschmecken mit Piment (Nelkenpfeffer)
oder Majoran. Servieren und mit gerösteten Haferflocken bestreuen.
Früher
nahm man am Schlachttag das Kesselwasser, worin der Speck und das Fleisch für die
Hausschlachtung zubereitet wurden. Dies war eine mehr oder weniger intensive, jedoch immer
eine sehr fette Brühe. |
Fleischerverband Die Seite
des Berufsverbandes
Landwirte präsentieren sich auf der
Bauernverbands - Seite
CMA Die Marketinggesellschaft aus Deutschland
DLG Diese Gesellschaft vergibts u.a.
die "Wurst - Oskars"
Der Ludwig Metzgerei Ludwig aus
Schlüchtern informiert ...
Klimt - der Fleischer aus
Gelnhausen
Kober - die
Altstadtmetzgerei von Sabine und Richard Kober in Hanau
Metzgerei
Schäfer - individuelle Veranstaltungen bis zum Hessentag |
Fachausdrücke |
Was Sie schon immer über Wurst & Co wissen wollten |
Brühwurst |
Das Brät (Teig, Farce) wird aus rohem, zerkleinertem Fleisch und
Fettgewebe oder Sahne mit Eis und Gewürzen hergestellt, danach geräuchert (Wiener),
gebrüht (Gelbwurst), oder gebacken (Fleischkäse). |
Kochwurst |
Grundzutaten wie etwa Fleisch, Speck, Schwarten werden gekocht und mit roher
oder teilweise gekochter Leber, Zwiebeln, Sahne, Gewürzen und Salz vermischt, abgefüllt
und bis zur Kerntemperatur von 80°C erhitzt, evtl. geräuchert. Leber, - Blutwürste,
Sülzen. |
Rohwurst |
Grundmaterial Fleisch, Speck, Pökelsalz, Gewürze (und Starterkulturen)
werden - je nach Sorte zerkleinert und durch Reifen, trocknen oder Räuchern haltbar
gemacht. Salami, Cervelat, Mettwürste, und auch die Wurst mit der Mühle |
Casseler Rippenspeer |
Nein, es hat nichts mit Kassel zu tun, Casel war ein Berliner Metzger, der
1911 einen Schweinerücken auslöste, mit Pökelsalzlake "gespritzt" hatte, und
am nächsten Tage geräuchert. Angeblich waren ihm die rohen Schinken ausgegangen, und er
versuchte es auf diesem Weg. |
Leberkäse |
Muss immer Leber enthalten - Ausnahme - nur nicht in Bayern (Leitsätze von
Anno xy), sonst isses einfach nur Fleischkäse. Übrigens ist da kein Käse drin. |
Farce |
Eigentlich aus dem französischen als "Verblödelung" entstanden,
man stellte fein zerkleinerte Fleischmassen her, würzte diese gut ab und imitierte damit
echtes Fleisch. Es gab sogar Kotelettimitationen mit Knochenersatz. |
Boudins |
aus dem Elsass - kleine Blutwürstchen, gekocht zum Sauerkraut und Püree |
Lake |
Wasser mit Salz vermischt, bei Pökelsalz meist etwa 10-12% zur Umrötung |
Goldschlägerhäutchen |
Dünnes Häutchen im Rinderdarm, mit dem man im Mittelalter das Blattgold etw
in Kirchen auftrug. Damit der Hammer das Gold nicht zerdrückte, legte man das
Goldschlägerhäutchen dazwischen. |
Kotelett |
Cote - die Küste mit den auf - und absteigenden Wellen stand Pate bei der
Benennung des Rückens etwa von Schwein oder Rind |
Rumpsteak |
Jetzt werdet Ihr mich alle steinigen - aber schaut selbst nach - das
Rumpsteak darf auch aus der Rinderhüfte geschnitten werden. (Aber wer macht das?) |
Baron |
der ungespaltene Rücken mit beiden Keulen (etwa Lamm) |
Mickerfett |
Das Fett aus der Bauchhöhle des Schweines - wurde vor dem Kriege noch in
Kochwürsten verarbeitet, |
Hirnwurst |
Nein, da ist kein Hirn drin !!!! |
Teewurst |
Nein, auch da ist kein Tee drin. Der würzige Geschmack kommt durch Rum |
Bierwurst |
Auch hier
ist kein Bier drin, aber ganz früher wurde die
Wursteinlage in Bierlake mariniert. |
Schwäbisch
Hall |
Schwäbisch
- Hallisches Schwein war eine deutsche Züchtung weit vor dem zweiten Weltkrieg, Kreuzung
dt. Edelschwein x Chines. Maskenschwein |
Buttdarm, Butte |
Rinderenddarm, sehr beliebt für Schwartenmagen oder Presssack |
Saitling |
Schafsdarm, für dünne Würstchen (18-22 mm) Pfefferbeißer etwa |
Bürgermeisterstück |
Aus der Rinderkeule, ich kenne keinen Bürgermeister, der dieses Stück
kennt. |
Frankfurter Rindswurst |
1655 erstmals erwähnt, und von Hermann Koch als berühmteste deutsche Wurst
gepriesen, darf laut Gerichtsurteil von 1929 nur im Frankfurter Raum hergestellt
werden, und ist somit eine geschützte Herkunftsbezeichnung wie Parmaschinken, Bündner
Fleisch, oder auch |
Kasseler Kochwurst |
Nein, es ist eigentlich eine Brühwurst (ähnlich den Wienern), in lange
Bratwurstdärme gefüllt, geräuchert und gebrüht. Regionale Ausnahme. |
Rindfleisch mit Beilage |
Kennen die heutigen jungen Fleischereifachverkäuferinnen nicht mehr.
Früher kauften die Hausfrauen Rindfleisch zum Kochen, die Beilage bedeutete, dass sie
auch ein paar Knochen zum Suppe - ansetzen benötigte. |
ATP |
Adenosintriphosphat - erkläre ich Ihnen gerne mal bei einem Glas Bier. |
GDL |
Glukonsäuredeltalacton - ääh das auch. (Dies waren meine
Lieblingsvokabeln) |
|
Deutsche Wurst - alles andere ist Käse ... Sie haben noch ungelöste Fachwörter? Wir lösen (fast) jeden
Fall... |
Metzgerwitze Zwei Fränkische Metzgerwitze:
A Frau sächt zom Metzger: I hätt gern ganz genau 200 g
von dera do.
Frogt der Metzger: Därf's au a bissle meh sei?
Sächt a Frau zom Metzger: 200 g Aufschnitt.
Frogt der Metzger: Aam Stück oder g'schnitta?
An einer Steigung steht ein Metzger-Lehrbub mit
einem kleinen Handwagen, auf dem ein halbes Schwein liegt. Er schafft es nicht, den Wagen
hinaufzuschieben. Da kommt ihm ein freundlicher Passant zu Hilfe. Als sie oben sind, sagt
er: "Also das verstehe ich nicht, dass dich dein Chef mit so einem halben Schwein
allein wegschickt!" Darauf der Bub: "Er hat gesagt, ich werde schon
irgendwo einen Blöden finden, der mir hilft!"
Sagt der Chef zur neuen Fleischereiverkäuferin::
"Aus Holz sind Sie jedenfalls nicht, Herr Schmitz - Holz arbeitet."
Frau Verkäuferin: - in meiner Suppe schwimmt eine
tote Fliege.
Das kann nicht sein. Tote Fliegen können nicht schwimmen.
"Bub", schnauzt der Metzgermeister seinen Lehrling
an, "dass du beim Arbeiten mit dem Schweinespalter besser aufpassen musst, das kannst
du dir doch an deinen drei Finger abzählen!"
Der neue Lehrling steht ratlos vor dem Aktenvernichter.
"Kann ich helfen", fragt eine freundliche Verkäuferin. "Ja, wie
funktioniert das Ding hier?" - "Ganz einfach", sagt sie, nimmt die dicke
Mappe mit Wurstangeboten und steckt sie in die Maschine. "Danke", lächelt der
Lehrling erleichtert, "und wo kommen die Kopien raus...?"
Die ultimativen Schwäbischen Bäckerwitze:
Geht a Frau zom Bäcker und sächt: I hätt gern 3
Weckle.
Sagt der Bäcker: Nemmet 'se bloß zwoi, no hen 'se no 's Geld für a drittes.
Geht a Frau zom Bäcker und möcht' fuffzig Weckle han.
Sächt der Bäcker: Was! Do verschimmelt doch die Hälfte.
Sächt die Frau: Jo? Do nehm' i halt glei hunderd.
Geht a Frau zom Bäcker und will 99 Weckle han.
Sagt der Bäcker: Worum nehmet 'se net hunderd.
Erwidert die Frau erschtaunt: Wer soll die denn älle essa?
Habt Ihr noch mehr Metzgerwitze??????? Bitte mailen.... |
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